(ots) - In der deutschen Wirtschaft zeichnet sich der
Nachwuchsmangel immer deutlicher ab. Aktuell sind 100 000 Lehrstellen
noch unbesetzt. Somit stehen in drei Jahren auch 100 000 weniger neue
Fachkräfte zur Verfügung, um diejenigen zu ersetzen, die in Ruhestand
gehen. Die Chance, auf den letzten Drücker noch einen geeigneten
Lehrling zu finden, dürfte minimal sein. Apropos geeignet. Dieses
Prädikat haftet aus Sicht der Unternehmen nicht mehr so vielen jungen
Menschen an, wie sie es gerne hätten. Deshalb bemühen sich immer mehr
Firmen, Jugendliche ohne oder mit schlechtem Schulabschluss fit für
die Lehre zu machen. Paten verhindern, dass diese Jugendlichen aus
Frust die Lehre abbrechen. Zudem gehen Vertreter der Kammern - ob
Handwerk oder IHK - in den Kreisen Klinken putzen, in denen sich die
Neigung zur dualen Ausbildung noch in Grenzen hält. Das sind vor
allem die Abiturienten - und auch junge Migranten. Dieser Aufwand
kann sich lohnen, das zeigt sich beispielsweise im Einzugsgebiet der
IHK Region Stuttgart. Sie meldet bei den abgeschlossenen
Lehrverträgen stolz ein Plus von 2,7 Prozent. Das sollte allen
Unternehmen Ansporn sein, in den Anstrengungen nicht nachzulassen.
Schließlich ist nach wie vor ein großes Potenzial zu heben. Insgesamt
suchen aktuell noch 146 860 junge Menschen deutschlandweit nach einer
beruflichen Perspektive. Ein entspannter Ausbildungsmarkt sieht
anders aus.
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