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HypothekenDiscount: Bauzinsen bleiben tief

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Mannheim, 28. Januar 2009. Was Sparer ärgert, erfreut seit Wochen Kreditkunden. Die Preise für Konsumentenkredite sinken ebenso wie die für Immobilienfinanzierungen. Insbesondere Immobilienkäufer, die viel Eigenkapital mitbringen, können günstig Darlehen aufnehmen. Klassische Hypothekendarlehen mit zehn Jahren fester Zinsbindung und 60 Prozent Beleihungsgrenze gibt es nach Angaben des Baugeldvermittlers HypothekenDiscount für knapp über vier Prozent. Immobilienkäufer mit einem geringen Finanzierungsbedarf erhalten Darlehen mit fünfjähriger Zinsbindung sogar für rund 3,7 Prozent.

(firmenpresse) - „Auch Anschlussfinanzierer sollten alle Optionen einer vorzeitigen Prolongation ihrer Immobilienfinanzierung prüfen. Viel günstiger dürften die Angebote in den kommenden Wochen nicht mehr werden“, sagt Kai Oppel vom Baugeldvermittler HypothekenDiscount. Die Ursachen für die niedrigen Konditionen sind an den Märkten zu finden.



Zwar hatte eine Jahresend-Rallye 2008 Hoffnung auf den klassischen Januar-Effekt für 2009 gemacht: „Statistisch gesehen ist der Januar der stärkste Börsenmonat“, sagt Oppel. Doch die Befürchtungen, dass die beginnende Berichtssaison der börsennotierten Unternehmen zu einem Fiasko werden könnte, haben erneut für einen Kursrutsch an den Börsen gesorgt. Die Märkte sind sehr volatil.

Alarmierende Konjunkturdaten liefern den Investoren Argumente für den Ausverkauf. Exportweltmeister Deutschland muss bei den Ausfuhren den größten Einbruch seit 17 Jahren verkraften. Außerdem prognostiziert das Bundeswirtschaftsministerium für dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,25 Prozent und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 500.000 Menschen.

Doch es gibt Lichtblicke. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW meldet steigende Konjunkturerwartungen und untermauert damit die optimistische Einschätzung der Bundesregierung, dass eine Trendwende noch in diesem Jahr möglich ist. Wie rasch die deutsche Wirtschaft das Tal der Tränen durchschreitet, hängt von vielen Faktoren ab – ein funktionierendes Finanzsystem gehört zu den wichtigsten.

Immerhin mehren sich die Anzeichen für eine Beruhigung der Lage am Geldmarkt. Doch Staat und Zentralbank müssen weiter auf der Hut sein, um über höhere Staatsausgaben, sinkende Zinsen und Liquiditätshilfen die Märkte funktionsfähig zu halten und die Konjunktur wieder flottzumachen. Zuletzt hatten Europas Notenbanker ihren Refinanzierungssatz erwartungsgemäß Mitte Januar um weitere 50 Basispunkte auf zwei Prozent gesenkt. Besonders beeindruckt hat das die Märkte allerdings nicht.





Nun versucht die EZB mit der Ausweitung des Korridors um den Leitzins herum den sogenannten Interbankenhandel zu beleben. Noch immer ist das Vertrauen der Geschäftsbanken untereinander gering. Vorhandene Liquidität legen die Geldinstitute über Nacht lieber bei der EZB an, als sie dem Geldmarkt für einen höheren Zins zur Verfügung zu stellen. Fehlende Liquidität erhöht aber das Pleiterisiko von Banken und ist eine Gefahr für die Kreditvergabe an Unternehmen. Um diese gefährliche Abwärtsspirale zu verhindern, hat die EZB nun den Einlagezins für Banken auf ein Prozent gesenkt.

Experten sind allerdings skeptisch, ob die Maßnahme erfolgreich ist und den Interbankenhandel stimuliert. Doch zusammen mit den Konjunkturprogrammen in der Euro-Zone sollte die Geldpolitik der EZB Wirkung zeigen. Seiner grundsätzlichen Linie aber bleibt der EZB-Rat auch in der Krise treu. Wohl auch, um noch Pulver trocken zu halten, erteilte EZB-Chef Jean-Claude Trichet einer weiteren Zinssenkung schon im Februar zumindest öffentlich eine Absage und erinnerte an das ureigene Ziel der EZB: einen stabilen Euro.

Nun zeigen schon seit Monaten alle relevanten Indikatoren sinkende Inflationsraten an – sonst hätten Europas Währungshüter in den vergangenen Monaten den Refinanzierungssatz auch wohl kaum um 2,25 Prozentpunkte auf seinen historischen Tiefstand festgesetzt. Doch EZB-Chef Trichet warnte vorsorglich, die Preissteigerung in der Euro-Zone könnte bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen.

Sehr wahrscheinlich ist dieses Szenario zwar nicht. Die Notierungen für Rohstoffe – bis Sommer 2008 Hauptverursacher der Preisbeschleunigung bis auf vier Prozent – rutschen immer tiefer in den Keller. Schon im Dezember betrug die Inflation mit fallender Tendenz im Euro-Raum nur noch 1,6 Prozent. Für Deutschland rechnet die Bundesregierung gerade noch mit einer Preissteigerungsrate von 0,5 Prozent.

Doch Trichet verschafft sich mit seinen Warnungen Luft. Vor dem März rechnet nun niemand mit einer weiteren Zinssenkung. Dann allerdings könnten auch die Renditen lang laufender Staatsanleihen noch einmal einen Dipp nach unten erhalten – insbesondere wenn es an den Börsen weiter so turbulent zugeht. Gelten Leitzinssenkungen als Treibsatz für Aktienkurse, profitieren in der aktuellen Krise vor allen Dingen die sicheren Staatspapiere. Die Kurse klettern, die Renditen sinken: Zehnjährige Bundesanleihen notieren derzeit wieder unter der Drei-Prozent-Marke.




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Datum: 28.01.2009 - 11:06 Uhr
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Freigabedatum: 28.01.2009

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