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Aktuelle Lage der mittelständischen Unternehmen weiter sehr gut / Unternehmen robuster als 2007 / Geschäftserwartungen deutlich verschlechtert / Herbst-Mittelstandsumfrage der DZ BANK

ID: 510245

(ots) -
Trotz der deutlich trüberen Konjunkturerwartungen ist die aktuelle
Geschäftslage der mittelständischen Unternehmen in Deutschland weiter
sehr gut. Dies zeigt die Herbst-Mittelstandsumfrage der DZ BANK.
Danach beurteilen nahezu neun von zehn Mittelständlern ihre aktuelle
Situation positiv. Damit hat sich die momentane Geschäftslage der
Unternehmen gegenüber dem Frühjahr 2011 kaum verändert und befindet
sich weiterhin auf dem höchsten Niveau der vergangenen 15 Jahre.
Allerdings blicken die Unternehmen erheblich pessimistischer in die
Zukunft als vor sechs Monaten. Sie haben ihre Prognosen für die
künftige Geschäftsentwicklung deutlich zurückgeschraubt. Dadurch ist
der Saldo der Geschäftserwartungen - also die Differenz zwischen den
Unternehmen, die in den kommenden sechs Monaten eine bessere, und
denjenigen, die eine schlechtere Geschäftsentwicklung erwarten -
unter den langjährigen Durchschnitt gefallen. Die Konjunkturabkühlung
trifft auf robuste Unternehmen. Eigenkapitalausstattung und
Erlössituation sind bei der deutlichen Mehrheit der mittelständischen
Unternehmen wieder auf dem Niveau von 2007 oder sogar darüber.

Insgesamt erklärten in der repräsentativen Umfrage 86 Prozent der
1.500 befragten Unternehmen, ihre momentane Geschäftslage sei gut
bzw. sehr gut. Knapp 11 Prozentbeurteilten ihre aktuelle Situation
als eher schlecht und lediglich 3 Prozent gaben an, ihre
Geschäftslage sei schlecht. Dabei äußerten sich vor allem relativ
viele kleine Unternehmen mit 20 oder weniger Mitarbeitern
unzufrieden. 19 Prozent von ihnen sagten, ihre aktuelle Geschäftslage
sei eher schlecht, 4 Prozent erklärten, diese sei schlecht. Sehr gut
geht es dagegen vor allem den großen Mittelständlern mit über 200
Beschäftigten. 92 Prozent von ihnen äußerten sich positiv über ihre
aktuelle Situation.





Die Zukunftserwartungen der Unternehmen haben sich allerdings
erheblich verschlechtert; die Firmen äußerten sich deutlich
pessimistischer als im Frühjahr. Damals hatten die
Geschäftserwartungen noch auf einem Rekordniveau gelegen. Jetzt sind
sie unter den langjährigen Durchschnitt gefallen.

Konkret rechnen aktuell noch 33 Prozent der Unternehmen damit,
dass sich ihre Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten verbessern
wird (Frühjahr 2011: 48 Prozent), und 18 Prozent erwarten eine sich
verschlechternde Situation (Frühjahr 2011: 7 Prozent).

"Dass sich die Geschäftserwartungen nicht auf dem hohen
Frühjahrs-Niveau halten werden, war zu erwarten. Der Rückgang ist
allerdings ungewöhnlich stark ausgefallen", betont Hans-Theo Macke,
der für das Mittelstandsgeschäft zuständige Vorstand der DZ BANK.
"Positiv ist aber, dass der Saldo der Geschäftserwartungen nicht auf
ein Niveau gefallen ist, das eine Rezession befürchten lässt."

Besonders stark hat sich die Stimmung in der Elektrobranche
eingetrübt. Hier ist der Saldo der Geschäftserwartungen von 41 auf -5
Prozentpunkte gefallen. Damit liegt er zum ersten Mal in den
vergangenen Jahren überhaupt im negativen Bereich. Die negativen
Erwartungen stehen zudem im starken Gegensatz zur aktuellen
Geschäftslage der Branche. Diese ist ausgezeichnet, 92 Prozent der
Unternehmen beurteilen sie positiv.

Beschäftigungserwartungen bleiben weit überdurchschnittlich

Trotz der sich verschlechternden Geschäftsaussichten sind die
Beschäftigungserwartungen der Unternehmen im langfristigen Vergleich
noch immer weit überdurchschnittlich. Über 23 Prozent von ihnen
planen, in den nächsten sechs Monaten den Personalbestand weiter
aufzubauen (Frühjahr 2011: 30 Prozent), lediglich knapp 8 Prozent
(Frühjahr 2011: 4 Prozent) gehen von einem sinkenden Mitarbeiterstamm
aus.

Darüber hinaus sind die Investitionsplanungen der Unternehmen auf
einem ähnlich hohen Niveau wie im Frühjahr geblieben. Aktuell planen
76 Prozent der Befragten, im kommenden Halbjahr in ihr Unternehmen zu
investieren.

"Wir sehen uns durch diese Umfrageergebnisse in unserer
Konjunkturprognose bestätigt", sagt Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt
der DZ BANK. "Wenn es zu keinen exogenen Schocks kommt, wird die
deutsche Wirtschaft 2011 um rund 3 Prozent wachsen. 2012 wird das
Wachstum dann auf 1,4 Prozent zurückgehen. Eine Rezession werden wir
allerdings nicht haben."

Das Gros der Mittelständler beurteilt zudem das konjunkturelle und
wirtschaftspolitische Umfeld relativ gelassen. Rund 45 Prozent
vertreten die Auffassung, Deutschland sei wirtschaftlich so stark und
stabil, dass es auch eine europäische Wirtschafts- und Finanzkrise
gut überstehen könne. Lediglich 17 Prozent votierten dagegen für die
Aussage, dass das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem
zusammenbrechen und auch Deutschland schwere wirtschaftliche Verluste
erleiden werde.

Höheres Eigenkapital, gute Erlössituation, keine
Finanzierungsengpässe

Insgesamt ist der Mittelstand gut auf schwierige Zeiten
vorbereitet. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen sehen aktuell
keinen Handlungsbedarf, um nach den Erfahrungen der Vergangenheit für
künftige Krisen besser gerüstet zu sein. Zudem erklärten immerhin 29
Prozent, ihr Unternehmen sei in einer robusteren Verfassung als vor
dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Lediglich 15 Prozent
sehen ihr Unternehmen in einer schlechteren Verfassung. Diese
Einschätzung lässt sich unter anderem an der Eigenkapitalausstattung
der Unternehmen festmachen.

Diese ist besser als vor der jüngsten Rezession. Immerhin 31
Prozent aller Mittelständler gaben an, dass ihre Eigenkapitalquote
höher sei als 2007. Bei 53 Prozent liegt sie in etwa auf dem
Vorkrisenniveau, und lediglich 14 Prozent sagten, diese sei
niedriger. Über 40 Prozent der Befragten geben zudem an, aktuell über
Eigenkapitalquoten von über 30 Prozent zu verfügen. Die mit weitem
Abstand wichtigste Maßnahme zur Erhöhung des Eigenkapitals war dabei
die Gewinnthesaurierung, gefolgt von aktiv vorgenommenen
Kapitalerhöhungen durch bestehende Anteilseigner.

Auch die Umsatzsituation der Unternehmen ist positiv. Vier von
zehn Mittelständlern überbieten inzwischen den Vorkrisenumsatz.
Dagegen haben lediglich 21 Prozent ihn noch nicht wieder erreicht.
Besonders positiv hat sich dabei der Chemie- und Kunststoffbereich
entwickelt. Die Hälfte der Unternehmen aus diesem Bereich erzielt
inzwischen wieder höhere Erlöse als damals.

Die aktuelle Lage schlägt sich in einem geringen
Finanzierungsbedarf nieder. Nur 28 Prozent der Mittelständler geben
einen entsprechenden Bedarf an. Laut Umfrage planen 69 Prozent der
Unternehmen mit Finanzierungsbedarf, diesen über Bankkredite zu
decken.

Die Daten wurden in der Zeit vom 10. August bis 6. September 2011
im Rahmen einer telefonischen Umfrage von Utilitas GmbH, Darmstadt,
und nhi2 AG, Bonn, erhoben. Die Stichprobe von 1.500 ist
repräsentativ; befragt wurden Inhaber und Geschäftsführer
mittelständischer Unternehmen in Deutschland.



Pressekontakt:
Sylke Grußendorf, Pressesprecherin der DZ BANK AG
Telefon: +49 69 7447-2381
Sylke.Grussendorf(at)dzbank.de


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Datum: 31.10.2011 - 11:00 Uhr
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