(ots) - Dass Peer Steinbrück keiner ist, der unter
mangelndem Selbstvertrauen leidet, ist bekannt: Er findet sich toll
und lässt auch seine Umwelt an dieser Erkenntnis teilhaben. Er kann
Kanzler und das solle gefälligst auch die SPD kapieren.
Ob Steinbrück sich und der SPD mit seiner geballten medialen
Offensive in eigener Sache einen Gefallen getan hat, ist allerdings
zu bezweifeln. Zu einem Zeitpunkt, da die SPD nach langer
Durststrecke aus dem Umfragetief klettert und wieder die
30-Prozent-Marke geknackt hat, sorgt die Kandidatendebatte (zwei
Jahre vor dem Wahltermin!) zunehmend für unbehagliches Grummeln an
der Parteibasis. Verstricken sich die Sozialdemokraten nun in eine
unselige Personaldebatte, könnte es mit dem Stimmungshoch schon bald
wieder vorbei sein.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie groß die Einigkeit in der
jüngst vorgestellten SPD-Troika Gabriel-Steinmeier-Steinbrück
tatsächlich ist. Alle drei, so viel ist klar, wollen ins Kanzleramt.
Steinbrück ist nun massiv vorgeprescht. Gabriel und Steinmeier
beäugen misstrauisch den Kontrahenten. Seit dieser Woche können sie
hoffen, dass der ein Opfer seiner eigenen Hybris werden könnte.
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