Unternehmen, die keine Zertifizierung gemäß Altauto-Verordnung vorweisen können führen zu Wettbewerbsverzerrungen im Markt, stellt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung fest.
(firmenpresse) - Nach übereinstimmender Meinung ist der Markt für die in der Altfahrzeugdemontage tätigen bvse-Mitglieder seit dem zweiten Halbjahr 2007 erheblich schwieriger geworden. Da sich die Schrottpreise auf einem hohen Niveau bewegen, hat sich die Konkurrenz aus nicht zertifizierten Demontagebetrieben spürbar erhöht. Die fehlende Zertifizierung dieser Betriebe, die gesetzliche Verpflichtungen nicht einhalten müssen, führt eindeutig zu Wettbewerbsverzerrung.
Mittlerweile zahlen viele Demontagebetriebe Gebrauchtwagenpreise, um überhaupt Altfahrzeuge zu bekommen. Außerdem leiden die klassischen Demontagebetriebe unter der wachsenden Konkurrenz des Ersatzteilhandels im Internet. Dritte - agierend als Privatleute - haben über dieses Medium unter Umgehung gesetzlicher Auflagen die Möglichkeit, Ersatzteile online zu vermarkten. Diese Entwicklung belastet das wichtige Standbein des Ersatzteilehandels schwer.
Da der gesetzlich vorgeschriebene Verwertungsnachweis zur Bedeutungslosigkeit verkommen ist, weil er von kaum einer Behörde bei der Fahrzeugabmeldung verlangt wird, geraten die legalen und zertifizierten Autoverwerter zunehmend unter wirtschaftlichen Druck und sind gezwungen zu diversifizieren.
Problematisch ist für die Autoverwerter die am 31.12.2007 ausgelaufene Ausnahmegenehmigung für den Ausbau von Glas und großen Kunststoffteilen. Es fehlen nach wie vor die von der deutschen Shredderwirtschaft zugesagten Aufbereitungskapazitäten für Shredderrückstände. Da kaum Möglichkeiten bestehen, das ausgebaute Glas und die Kunststoffe einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen, ist die Einhaltung der Quoten schwierig. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes hat sich der PKW-Bestand in 2007 im Vergleich zu 2006 leicht um 0,4 Prozent erhöht. Die Anzahl der angebotenen Altfahrzeuge hätte sich demnach auf dem Vorjahresniveau bewegen müssen.
Nach Einschätzung der bvse-Mitglieder lag der Zulauf an Fahrzeugen zwar im 1. Halbjahr 2007 auf Vorjahresniveau, im 2. Halbjahr kam es dagegen zu einem deutlichen Rückgang, gleichzeitig zog der Handel mit Gebrauchtwagen nach Afrika und Osteuropa nochmals an. Für 2008 rechnen die bvse-Mitglieder mit einer weiter rückläufigen Erfassungsmenge an Alt-fahrzeugen um 5 Prozent. Positiv wirkt sich für einige Mitglieder die Rücknahmeaktion von Opel aus, die sowohl das Altfahrzeug- als auch das Ersatzteilgeschäft belebt, weil diese Fahrzeuge an die Partnerbetriebe abgegeben werden müssen.
Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) vertritt mehr als 600 meist mittelständische Mitgliedsfirmen mit insgesamt rund 50.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von über 10 Milliarden EURO.
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