PresseKat - Deutsche Umwelthilfe moderiert Dialogprozess zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk Heimbach

Deutsche Umwelthilfe moderiert Dialogprozess
zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk Heimbach

ID: 471093

(ots) - Stadtwerke Mainz engagieren Umweltorganisation, um
Naturschutzverbände und Öffentlichkeit frühzeitig in Planungsprozess
für Pumpspeicherkraftwerk am Mittelrhein einzubeziehen -
Stadtwerkevorstand Detlev Höhne: "Haben aus Konflikt um
Kohlekraftwerk gelernt" - DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake:
"Stromspeicher sind zentraler Baustein der Energiewende, aber jeder
Standort muss sorgfältig geprüft werden"

Die Stadtwerke Mainz wollen bei der Planung ihres
Pumpspeicherkraftwerks Heimbach am Mittelrhein interessierte Verbände
und betroffene Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einbeziehen. Dabei
setzen sie auch auf Unterstützung von außen. Deshalb wurde die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) gebeten, in den kommenden Monaten einen
ergebnisoffenen Dialogprozess mit dem Ziel zu organisieren, alle
kritischen Aspekte der Errichtung des Speicherkraftwerks zu
analysieren und Anregungen von Verbänden und betroffenen Bürgerinnen
und Bürgern in den Planungsprozess einzubringen.

Nach einem ersten konstruktiv-kritischen Meinungsaustausch mit
rund 25 Vertretern aus Umwelt-, Naturschutzverbänden und
Bürgerinitiativen am gestrigen Abend (30. August), stellten
Stadtwerke und DUH das Dialogprojekt heute in Mainz erstmals der
Presse vor. Anlässlich der Veranstaltung am Vorabend hatten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stadtwerke Mainz aufgefordert, für
die Standortwahl des geplanten Pumpspeicherkraftwerks Heimbach eine
nachvollziehbare und plausible Begründung zu benennen. Die Stadtwerke
müssten außerdem darauf verzichten, für die Dauer des Dialogprozesses
durch die formale Einleitung eines Raumordnungsverfahrens Fakten zu
schaffen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Auftakttreffens
wollen nun zunächst Arbeitsgruppen zu den voraussichtlichen
Hauptkonfliktpunkten im Zusammenhang mit dem Speicherprojekt am




Mittelrhein bilden.

"Die Deutsche Umwelthilfe ist der Bitte der Stadtwerke Mainz um
Unterstützung bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit gern
nachgekommen, weil nach unserem Eindruck wirklich ein ergebnisoffener
Dialog gewollt ist, der bewusst auch die Expertise einbezieht, die es
unter Verbandsvertretern, Bürgerinnen und Bürgern gibt", sagte
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Andererseits stehe
Deutschland insbesondere nach der auch von der DUH begrüßten
Kehrtwende der Bundesregierung in der Atompolitik unter Zugzwang.
Damit die Energiewende ein Erfolg wird, brauche es eine geeignete
Infrastruktur, vor allem Stromnetze und -speicher. Baake: "Nicht
jeder Standort für ein mögliches Pumpspeicherkraftwerk wird sich als
geeignet erweisen. Aber Stromspeicher werden ein zentraler und
unverzichtbarer Baustein bei der Transformation unseres
Energiesystems hin zu Erneuerbaren Energien sein."
Pumpspeicherkraftwerke, die es schon seit rund hundert Jahren gibt,
sind bis heute die einzige großtechnische und wirtschaftliche
Möglichkeit, unstet erzeugten Strom aus Wind- und Sonnenenergie zu
verstetigen und dem Strombedarf anzupassen.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Mainz
Detlev Höhne erhofft sich von der Einbeziehung der DUH als
"glaubwürdige und dem Umwelt- und Naturschutz verpflichtete Instanz"
schon im Vorfeld des formalisierten Zulassungsverfahrens mehr
Offenheit für das Projekt auf Seiten der interessierten
Öffentlichkeit. Es komme darauf an, dass Vorschläge von außen vor
endgültigen Entscheidungen gehört werden und wo immer sinnvoll
möglich auch in die Planungen eingehen. Höhne: "Wir haben aus den
Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Mainzer Kohlekraftwerk gelernt
und wollen es diesmal besser machen." Wie jedes Pumpspeicherkraftwerk
würde auch die Realisierung des Kraftwerks Heimbach, einen Eingriff
in Natur und Landschaft bedeuten. Der geplante Standort befindet sich
in einem naturschutzfachlich sensiblen und landschaftlich bedeutsamen
Gebiet rund um den Franzosenkopf am Mittelrhein. Außerdem wird es bei
der kommenden Diskussion um die Auswirkungen der Wasserentnahme und
-zufuhr auf den Rhein als Lebensraum gehen.

Im Rahmen des geplanten Dialogprozesses will die DUH in den
kommenden Monaten gemeinsam mit Vertretern von Verbänden und
Bürgerinitiativen alle relevanten Themen und den energiepolitischen
Hintergrund der Planungen thematisieren und soweit möglich für alle
Seiten tragfähige Lösungen suchen.

Hinweis: Weitere Informationen zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk
Heimbach finden Sie unter: www.psw-heimbach.de



Pressekontakt:
Für Rückfragen:

Dr. Cornelia Nicklas
Projektleiterin Dialogprozess PSW Heimbach
Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Tel.: 030240086718; Mobil: 01626344657
E-Mail: nicklas(at)duh.de

Michael Theurer
Pressesprecher
Stadtwerke Mainz AG, Rheinallee 41, 55118 Mainz,
Tel.: 06131126060, Fax: 061311296060
E-Mail: michael.theurer(at)stadtwerke-mainz.de

Dr. Gerd Rosenkranz
Leiter Politik & Presse
Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Tel.: 0302400867-0; Mobil: 01715660577
E-Mail: rosenkranz(at)duh.de


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Datum: 31.08.2011 - 13:05 Uhr
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