(ots) - Chinas rote Teppiche sind geduldig. Auf ihnen
darf fast alles seine Fußspuren hinterlassen, was sich Staatschef
nennt. Der Führung der Kommunistischen Partei ist es dabei - wen
wundert's? - egal, ob diese demokratisch legitimiert sind oder nicht.
Nicht egal darf es den Mächtigen im Reich der Mitte aber sein, wenn
ihre Gäste weltweit per Haftbefehl gesucht werden - wie der
sudanesische Machthaber Omar al Baschir. Der Internationale
Strafgerichtshof will dem Despoten wegen Kriegsverbrechen in der
Provinz Darfur den Prozess machen. Baschir war der erste Staatschef
im Amt, gegen den solch ein Haftbefehl erlassen wurde. Das darf aus
Sicht von Chinas autoritärer Führung niemals Schule machen. Dass sich
Staatschef Hu Jintao von Baschir als "Freund und Bruder" ansprechen
lässt, sichert den Chinesen nicht nur Zugriff auf die Ölreserven des
Sudans. China demonstriert dem Rest der Welt, dass es seine Politik
der Nichteinmischung in innere Staatsangelegenheiten vor allem für
sich selbst beansprucht. Die zögerliche Kritik - auch aus Deutschland
- zeigt einmal mehr, wie willig sich der Westen diesem Diktat fügt.
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