(ots) - Der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer
hat sich skeptisch zu einer möglichen Rückkehr der früheren
EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann in eine kirchliche
Leitungsfunktion geäußert. "Sie weiß es selbst sehr gut, dass es
nicht ihr Anliegen sein kann, sich per Akklamation in
Leitungsverantwortung zurückrufen zu lassen. Jeder, der populär ist,
muss ein bisschen auf sich aufpassen", sagte Schorlemmer der
"Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe).
Zuletzt hatte der  sächsische Landesbischof Jochen Bohl im
Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" eine mögliche Rückkehr
Käßmanns in Leitungsverantwortung ins Gespräch gemacht. Laut Bohl sei
Käßmann eine "besonders begabte Persönlichkeit, die mit ihren
Fähigkeiten in der Kirche gebraucht wird". Der Bischof sieht Käßmann
seit "ihrem sauberen Rückzug vor einem Jahr in keiner Weise belastet,
die einer offiziellen Funktion im Wege stehen würde". Auch
Schorlemmer hält Käßmann nach wie vor für außerordentlich populär und
begabt: "Wir können froh sein, diese wunderbare Frau zu haben. Sie
ist eine unvergleichliche und unverzichtbare Stimme des
Protestantismus." Der frühere DDR-Bürgerechtler ist sich jedoch
sicher, dass Käßmann "die Bodenhaftung behält und dafür gute Freunde
hat."
Die frühere Landesbischöfin von Hannover war im Vorjahr nach einer
Autofahrt unter Alkoholeinfluss von all ihren kirchlichen Ämtern
zurückgetreten. Margot Käßmann wird auch beim Evangelischen
Kirchentag in Dresden sehr präsent sein und unter anderem eine
Bibelarbeit halten und an Podien zu Friedensfragen teilnehmen.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion
Telefon: 0341/218 11558