PresseKat - Bei Anruf Abzocke? - Ein Interview mit Dirk Gawlitza (Telesense GmbH)

Bei Anruf Abzocke? - Ein Interview mit Dirk Gawlitza (Telesense GmbH)

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Am heutigen Abend erscheint die neue Reportage von Günther Wallraff „Bei Anruf Abzocke“. Der Beitrag zeigt, dem ZDF nach, das Innenleben von Call-Centern. Bereits im Mai 2007 hatte der „Enthüllungsspezialist“ eine erste Dokumentation veröffentlicht und trat bei Frontal21 auf. Herr Gawlitza, Geschäftsführer der Telesense Kommunikation GmbH, hat sich die Zeit genommen, zu den angeschnittenen Vorwürfen in einem Interview Stellung zu beziehen.


(firmenpresse) -
Frage: Sehr geehrter Herr Gawlitza, die deutschen Call-Center sind ja bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Kritik geraten, wieder durch durch eine Reportage Wallraffs, wieso?

DG: Wissen Sie, Herr Wallraff ist auch nur Unternehmer. Ich kann ihn gut verstehen – auch er möchte Geld verdienen.

Frage: Das klingt ein bisschen als würden Sie Wallraff mit Michael Moore vergleichen und Ihn populistisch nennen?

DG: Sicherlich, das ist doch nichts schlimmes dran. Er kann gern seine Beiträge so machen. Jeder weiß doch, dass Negativschlagzeilen sich einfach besser verkaufen als positive. Und ich glaube, dass unsere Branche wie im Mai auch dieses Mal äußerst einseitig betrachtet wurde.

Frage: Können Sie das näher erläutern?

DG: Wenn Sie sich den Beitrag ansehen, werden Sie feststellen, dass Herr Wallraff die speziell ausgewählte Callcenter besucht. Aber in der Branche gibt es doch viel mehr als die vorgestellten. Wenn Sie beim Otto-Katalog anrufen, um Bekleidung zu bestellen, wenn Sie in die Oper gehen wollen und telefonisch Karten ordern oder Ihre neue Digitalkamera defekt ist und sie beim Support anrufen, werden Sie auch durch Call-Center betreut. Call-Center sind einfach mehr als telefonische Drückerkolonnen und das kommt meiner Meinung viel zu kurz in den Berichten Wallraffs. Aber so etwas verkauft sich natürlich nicht, wie die Informationen über einige schwarze Schafe, die mit dubiosen Geschäftspraktiken den schnellen Geschäftsabschluss bei hilflosen Kunden suchen. Eine objektive Berichterstattung würde natürlich nicht die gewünschte Medienwirksamkeit erreichen.

Frage Sie sagen also, dass bei „Bei Anruf Abzocke“ nicht Ihr Geschäft dargestellt wird?

DG: Genau. Wir als klassisches Inbound-Call-Center verkaufen so gut wie gar nicht initiativ, wir bieten Bestellannahmen, Informationshotlines und vor allem Büroservices bzw. Telefonzentralen. Unsere Kunden sind durch uns jederzeit erreichbar und verfügen somit über einen optimalen Service. Die Anrufer haben immer einen Ansprechpartner – 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Das wär doch bestimmt auch interessant für eine Reportage. Wussten Sie, dass selbst einige Feuerwehr-Notrufnummern von Call-Centern abgewickelt werden?





Frage: Nein bisher noch nicht, das ist interessant - aber welche Auswirkungen haben die Reportagen von Herrn Wallraff auf die Branche?

DG: Natürlich keine guten. Im Grunde genommen wird der Begriff Call-Center verbrannt – es wird schwieriger, die Leute davon zu überzeugen, dass es gute Call-Center gibt und dass die Arbeit auch Spass machen kann. Es ist tatsächlich so, dass man schief angeschaut wird, wenn man sagt, man betreibe ein Call-Center. Ich bin aus diesem Grund auf den Begriff Communication Center ausgewichen [lacht].

Frage: Sie sprechen etwas an, dass Herr Wallraff ebenfalls kritisiert – die Arbeitsbedingungen…

DG: …Tja, also ich würde Herrn Wallraff ja gern einmal zu uns einladen. Die dargestellten Beispiele sind einfach extrem und spiegeln gar nicht das allgemeine Bild wider. Die Mitarbeiter müssen wie in jedem anderen Unternehmen auch motiviert werden, wir machen das zum einen über Zielvereinbarungen und Bonus aber auch über Einzelcoachings. Einschüchterung wie in der Reportage gibt es bei uns gar nicht. Weiterhin bieten wir natürlich auch angenehme Arbeitsbedingungen: Immer frisches Obst und Getränke gehören einfach zum guten Ton. Jeder Mitarbeiter hat ein eigenes Headset und die CC-Räume sind kleine grüne Oasen.

Frage: Aber in Outbound-Call-Centern soll es wohl gehörigen Druck geben – verkaufen Sie gar keine Produkte per Outbound?

DG: Doch, das machen wir schon. Es ist nur nicht unser Hauptgeschäft. Wir vertreiben Stromprodukte. Ich kann auch nachvollziehen, dass Druck entsteht. Das passiert in dem Moment, wo die Auftraggeber provisionsbasiert abrechnen und besondere Forderungen stellen. Und bevor ich als Call-Center-Betreiber meine Mitarbeiter entlassen muss, nehme ich die Aufträge an. Natürlich versuche ich als Geschäftsmann, das Risiko gering zu halten und ziehe die Provisionsmodelle bis zum Agenten durch. Das ist natürlich nicht schön, aber was ich damit sagen möchte, ist, dass ein kollektives Umdenken erfolgen muss. Es sind nicht nur die Call-Center Betreiber sondern auch die Auftraggeber, die Aufträge mit abenteuerlichen Vorstellungen verteilen.

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Die Telesense GmbH wurde Ende 2003 in Berlin gegründet und hat sich spezialisiert auf die Bereiche Sekretariatsservice, Büroservice, Bestellannahmen, Leserservice, Beschwerdemanagement sowie Adressmanagement.



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Erich-Steinfurth-Str. 6
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Datum: 11.12.2007 - 18:52 Uhr
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Freigabedatum: 11.12.2007

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