(ots) - Pünktlichkeit durch Wettbewerb
Mehr Züge, ein Ausbau des Schienennetzes und zusätzliches
Personal: So einfach könnte sich das Pünktlichkeitsproblem der
Deutschen Bahn lösen lassen.
Wer das fordert, verkennt allerdings die Wirklichkeit: Der
Fernverkehr ist eine der wenigen Sparten, in dem die Deutsche Bahn
ohne große Anstrengungen noch satte Gewinne einfahren kann. Während
dem Konzern auf den Kurzstrecken zahlreiche Regionalbahnen Konkurrenz
machen und die Preise verhageln, ist die Bahn im Fernverkehr
Monopolist und kann die Bedingungen diktieren.
Daran ändert auch die Ankündigung der Bundesregierung nichts,
künftig private Fernbuslinien zu erlauben. Im öffentlichen
Fernverkehr gibt es zur Bahn einfach keine Alternative. Entsprechend
gering dürfte die Bereitschaft des Transportunternehmens sein, mehr
als zwingend nötig in den Fernverkehr zu investieren. Der Bahn ist es
offensichtlich zu teuer, sich für Probleme zu rüsten. Die Folge: Jede
Abweichung von der Normalität schlägt sofort auf die Pünktlichkeit
durch - ganz gleich, ob verursacht durch strenge Winter, heiße Sommer
oder Pilotenstreiks, die plötzlich die Passagierzahlen auf der
Schiene explodieren lassen.
Die Bahn wird erst dann gezwungen sein, ihre Pünktlichkeit zu
verbessern, wenn sie sich auch auf Fernstrecke dem freien Wettbewerb
stellen muss.
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