(ots) - Der Mossad weiß alles. Aber diesmal dürfte
selbst der israelische Geheimdienst überrascht worden sein. Die tief
verfeindeten Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah wollen ihr
Kriegsbeil begraben. Der Umbruch in den arabischen Ländern könnte den
Schulterschluss beschleunigt haben. Die radikal-islamische Hamas muss
fürchten, mit Syrien eine wichtige Schutzmacht zu verlieren. Und als
die Proteste von Tunis und Kairo auch auf Gaza überschwappten, drohte
den Hamas-Hardlinern der Machtverlust. Um den Traum von einem eigenen
Palästinenserstaat zu verwirklichen, musste jetzt etwas passieren.
Die Versöhnung könnte ein erster Schritt sein. Für einen Jubel ist es
dennoch zu früh. Israel und der Westen reagierten äußerst
zurückhaltend. Noch immer will die Hamas Israel zerstören und beweist
das fast täglich mit Raketenangriffen. Ohne Gewaltverzicht bleibt die
Hamas isoliert. Die Frage aber bleibt, ob die Palästinenser wirklich
zu einer Versöhnung fähig sind. Den dortigen Parteien fällt es
schwer, Wahlniederlagen klaglos hinzunehmen. Aber: Demokratie ist
lernbar.
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