(ots) - Ob die Versöhnung von Kairo das Papier wert ist, auf
dem sie steht, bleibt abzuwarten. Bisher haben die verfeindeten
palästinensischen Gruppen, die radikalislamische Hamas und die Fatah,
keine Gelegenheit ausgelassen, die trennenden Gräben zu vertiefen.
Doch der frische Wind der arabischen Revolutionen ist auch an den
Palästinensern nicht vorbeigezogen. Der Druck der palästinensischen
Bevölkerung, die Spaltung zu überwinden und mit einer Stimme zu
sprechen, wuchs mit den Demonstrationen, die auch in Gaza und
Ramallah stattfanden, von Woche zu Woche.
Doch ob freie Wahlen und eine Einheitsregierung zustande kommen,
ist offen. Es gibt viele bewaffnete Gruppen, die mit der Teilung gut
leben. Es ist nicht sicher, ob die Hamas ihre militärischen Einheiten
mäßigen kann oder in der Lage ist, die sehr viel radikaleren
Salafistengruppen unter Kontrolle zu bekommen. Noch bedeutender aber
ist das Existenzrecht Israels, das nur die Fatah, nicht aber die
Hamas anerkennt. Da stehen sich beide Gruppen weiter unversöhnlich
gegenüber. Das Existenzrecht Israels aber ist nicht verhandelbar.
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