(ots) - Anders als Muamar al Gaddafi muss sich Syriens
Präsident Baschar al-Assad keine Sorgen machen, dass die
Völkergemeinschaft eine militärische Intervention beschließt. Naive
Gemüter glauben, es liege allein daran, dass in Syrien kein Erdöl zu
holen sei. Dieses Argument greift, wie häufig, zu kurz. Es gibt
viele, weit gewichtigere Gründe. Anders als in Libyen gibt es seitens
der syrischen Aufständischen allenfalls leise Rufe nach militärischer
Unterstützung. Auch die Arabische Liga hält sich aus dem Konlikt
wohlweislich heraus. Denn das syrische Regime hat einen starken
Verbündeten. Wer dort interveniert, läuft Gefahr, sich mit Teheran
anzulegen. Daran ist derzeit niemand interessiert; nicht die
Golfstaaten und auch nicht der Westen. Einen weiterer Großkonflikt
will, ja kann sich derzeit niemand leisten. Bitter für die
Aufständischen in Syrien. Sie haben, so makaber es klingt, für ihre
Rebellion gegen Assad und sein Regime einen falschen Zeitpunkt
gewählt. Das macht die Revolution blutiger als alle bisherigen im
arabischen Raum, wird sie aber nicht beenden. Zu groß ist der Zorn
über die schreiende soziale Ungerechtigkeit, die sich unter Baschar
al-Assad noch gesteigert hat. Gewinner könnten am Ende radikale
Islamisten sein, denn die säkulare Opposition hat das Assad-Regime
eingekerkert oder ermordet.
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