(ots) - "Schämen reicht nicht, Frau Forschungsministerin",
erklärt Petra Sitte, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE
LINKE, anlässlich der heutigen Übergabe eines Offenen Briefes von
über 26.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden
und Promovierenden an Bundeskanzlerin Merkel. "Die gesammelte
deutsche Wissenschaftscommunity fordert von dieser Bundesregierung
ein unmissverständliches Signal dafür, dass wissenschaftliche
Täuschung und Betrug ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Die
Resonanz auf den offenen Brief der Promovierenden ist überwältigend.
Kanzlerin Merkel und Ministerin Schavan können jetzt zeigen, was ihre
Rhetorik von wissenschaftlicher Exzellenz in der Bildungsrepublik
wirklich wert ist." Sitte weiter:
"Eine gute wissenschaftliche Praxis beruht auf der Transparenz und
der Nachvollziehbarkeit der Arbeitsweise. Wer nicht offen legt, was
er wie und unter Nutzung welcher Hilfsmittel erarbeitet hat, macht
Wissenschaft unmöglich.
Herr zu Guttenberg hat bei der Abgabe seiner Dissertation ein
Ehrenwort gegeben, das offensichtlich nichts wert war. Der mit
hervorragender Bewertung ausgestattete Titel hat selbstverständlich
auch seine politische Karriere befördert. Sollte er im Amt bleiben,
wäre das ein Schlag in das Gesicht Zehntausender, die derzeit
gewissenhaft und häufig unter schwierigen finanziellen Bedingungen
ihre Dissertation erarbeiten.
Bei dem jetzt bereits nachgewiesenen Umfang an Plagiaten kann
keinesfalls von einem Versehen oder Verirren die Rede sein. Die
geltende Rechtsprechung sieht bereits bei einem deutlich geringeren
Umfang an Plagiaten Vorsatz als gegeben an."
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