(ots) - Den Unsinn des Steuergeschenks für die Hoteliers
muss man nicht lange belegen. Er wohnt dem Gesetz bereits inne, weil
es das gemachte Bett ermäßigt und das Frühstück voll besteuert. Warum
die Schlafstätte ein zu subventionierendes Grundbedürfnis aller
Bürger sein soll, die morgendliche Mahlzeit aber nicht, wird niemals
einleuchten. Deshalb hat bis auf die Hoteliers auch niemand der
Bundesregierung diese Wohltat gedankt. Nun liefern ausgerechnet die
Beschenkten einen weiteren zwingenden Grund, die Ermäßigung zu
kassieren. Die absurde Trennung der Essens- und
Übernachtungs-Rechnungen lädt zum Missbrauch ein - und viele
Hoteliers haben nach dem Steuergeschenk auch diese Einladung offenbar
gern angenommen. Die FDP täte gut daran, das als Chance zu begreifen.
Sie war eine treibende Kraft dieser Klientelpolitik, aber nicht die
einzige und womöglich nicht einmal die wichtigste. Denn während die
Liberalen nun bereit sind, diesen Fehler zu korrigieren, stellen sich
die Bayern stur und quer. Es wird der FDP nicht schaden, der CSU die
Patenschaft für diese Steuersenkung zu überlassen.
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