(ots) - Der Beamtenbund rechnet mit einer Tarifeinigung für
den öffentlichen Dienst der Bundesländer spätestens Ende März. Bis
zur Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März werde es einen
Abschluss geben, "denn größere Streikmaßnahmen im öffentlichen Dienst
kurz vor der Wahl wünscht sich kein Politiker", sagte Peter Heesen,
Vorsitzender des Beamtenbundes, dem Berliner "Tagesspiegel"
(Montagausgabe). Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der
Länder beginnen am kommenden Freitag. Die Gewerkschaften fordern fünf
Prozent höhere Einkommen, auch "weil sich inzwischen eine höhere
Inflationsrate abzeichnet als bislang erwartet". Schließlich sorgt
sich Heesen um den Nachwuchs. "Wenn wir die Menschen im öffentlichen
Dienst nicht anständig bezahlen, stecken wir bald voll in der
Demografiefalle: In den kommenden zehn Jahren gehen 20 Prozent der
Beschäftigten in den Ruhestand. Die müssen wir ersetzen können."
Die mangelhafte Ausstattung in vielen Bereichen des öffentlichen
Dienstes sei zumindest auch mit ursächlich für den Dioxinskandal.
"Ein Lebensmittelkontrolleur ist gar nicht mehr in der Lage, alle
Fleisch verarbeitenden Betriebe, für die er zuständig ist, auch nur
einmal im Jahr zu besuchen. Das wissen auch die Betriebe", sagte
Heesen. Und beim Zoll gebe es derzeit "mehr als 1,4 Millionen
Vollstreckungsfälle, bei denen der Zoll nicht das Geld eintreiben
kann - es fehlt Personal. Das führt zu einem Einnahmeverlust von zwei
Milliarden Euro", sagte Heesen dem Tagesspiegel.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd(at)tagesspiegel.de
Â