(ots) - Wer Kinder hat, braucht kein Lexikon, um zu
wissen, wie sie reden. Ob allerdings "Niveaulimbo" zum alltäglichen
Wortschatz gehört, darf bezweifelt werden. "Das ist die Idee, wie
Jugendliche sprechen könnten, die man nie gehört hat", sagt der Sohn.
Danke. Er muss es wissen, schließlich ist er 17 und hat schon die
letzte Ausgabe des Langenscheidt-Lexikons "Hä?? Jugendsprache
unplugged" der Schulbibliothek gespendet. Dass es in diesem Jahr
nicht viel besser aussieht, ist programmiert. Zwar sitzen in der Jury
auch drei Schüler, aber in dem siebenköpfigen Gremium von
Journalisten sind sie in der Minderheit. An "Niveaulimbo" hat den
Erwachsenen besonders gut gefallen, dass Jugendliche die
"gegenwärtige Entwicklung der TV-Landschaft" kritisch beäugen und
kommentieren. Das mag zwar die Bedeutung des Wortes treffen, mit
seiner Bedeutung für die Jugendsprache im Sinne seiner Verbreitung
hat es allerdings nichts zu tun. Dass das Jugendwort des Jahres eher
ein Erwachsenending ist, zeigt auch die Kontrollgruppe im Internet.
Fast 40.000 Menschen hatten dort abgestimmt und sich für die ordinäre
"Speckbarbie" (ein aufgetakeltes Mädchen in zu enger Kleidung)
entschieden. Bei Langenscheidt schafft es diese authentische
Gemeinheit nur auf Platz vier. Was bleibt, ist eine gut gerührte
Werbetrommel fürs Lexikon.
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