(ots) - Petitionen, Protestmärsche und Demonstrationen, dazu
der Wunsch nach einem anderen, bewussteren Leben. In die deutsche
Gesellschaft scheint Bewegung gekommen zu sein - und das nicht erst
seit dem Widerstand gegen "Stuttgart 21". Die ZDF-Reihe "37°" zeigt
am Beispiel einer außergewöhnlichen Frau, was dies bedeutet. Der Film
"Die Rebellin vom Schloss", den das ZDF am Dienstag, 2. November
2010, 22.15 Uhr, ausstrahlt, erzählt die Geschichte der 31-jährigen
Lea Hinze. Zusammen mit Gleichgesinnten hat sie ein uraltes Schloss
in Thüringen gekauft, wo sie ihre Vision von einer besseren Welt
verwirklichen will.
Lea ist 31, alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes und
lebt zusammen mit 35 Erwachsenen und 25 Kindern auf Schloss Tonndorf,
einem fast 1000 Jahre alten und rund 15 Hektar großen Anwesen in der
Nähe von Erfurt. Wie sie selbst wollen auch die Mitbewohner dort ein
alternatives Leben im Einklang mit der Natur führen. Vieles, was sie
zum Leben benötigen, bauen sie selbst an. Gekocht wird gemeinsam
vegetarisch oder vegan, Abwasser und Fäkalien werden durch eine
selbst gebaute Pflanzenkläranlage umweltgerecht entsorgt. Nur geheizt
wird derzeit noch mit Holz, weil das Geld für eine Solaranlage fehlt.
Dennoch sehen sie sich nicht als Radikalaussteiger: Fünf sparsame
Autos haben sie sich angeschafft, die sie selbstverständlich
gemeinsam nutzen.
Leas Leben ist geprägt vom Engagement für eine intakte Natur. Im
Rahmen des Projektes "Grünes Klassenzimmer" vermittelt sie Kindern
und Jugendlichen aus der Umgebung ihr Wissen um die Welt der Kräuter.
Für ihren Traum von einer heilen Welt setzte Lea allerdings auch
Mittel ein, die sie mit dem Gesetz in Konflikt brachten. Seit mehr
als eineinhalb Jahren läuft ein Prozess gegen sie, weil sie gemeinsam
mit fünf Mitstreitern ein Versuchsfeld für gentechnisch veränderten
Weizen in Gatersleben in Sachsen-Anhalt verwüstete. Die Betreiber
fordern rund 245 000 Euro Schadenersatz, eine Summe, die die
Umwelt-Aktivisten niemals bezahlen könnten. Welche Konsequenzen dies
für sie haben wird, ist noch offen. Der Prozess am Amtsgericht
Aschersleben wird am Tag nach der Sendung fortgesetzt.
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