Tag der Courage in München
(pressrelations) - Innenminister Joachim Herrmann besucht Münchner "Tag der Courage" und ehrt eine Münchnerin und zwei Münchner mit der Medaille für besondere Verdienste um die Innere Sicherheit: "Hilfsbereitschaft und Zivilcourage im Alltag unverzichtbar ? selbstloser Einsatz Dominik Brunners ist Mahnung ? Courage bringt Sicherheit"
"Immer wieder zeigt sich am beeindruckenden Beispiel couragierter Bürger, die bedrohten Menschen beistehen, dass Hilfsbereitschaft und Zivilcourage im Alltag unverzichtbar sind. Vor allem der starke, selbstlose Einsatz von Dominik Brunner muss allen eine Mahnung zu Zivilcourage sein. Unsere Gesellschaft lebt von gegenseitiger Rücksichtnahme und wir brauchen aufmerksame und mutige Menschen, die Hilfe leisten, wenn jemand in Not gerät. Nur wenn Polizei und Bürger Hand in Hand arbeiten, kann umfassende Sicherheit entstehen", sagte Innenminister Joachim Herrmann heute beim Tag der Courage im Münchner Olympiapark. Er ehrte eine Münchnerin und zwei Münchner, die mit ihrem beherzten Eingreifen für andere diese Eigenschaften eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, mit der Medaille für besondere Verdienste um die Innere Sicherheit.
Die Medaille wird zusammen mit einer Urkunde seit 1994 jährlich, in diesem Jahr also zum 17. Mal verliehen. Mit der öffentlichen Verleihung soll das Bewusstsein für die Verantwortung, die wir alle für unsere Mitmenschen haben, gezielt gefördert werden.
Anlässlich des "Tags der Courage" im Olympiapark München wurden erstmals in diesem Jahr zeitlich abgesetzt von der zentralen landesweiten Verleihungsfeier im Herbst drei Münchner Fälle ausgewählt. Die heute geehrten Bürger haben sich mit ihrem couragierten Auftreten uneigennützig für bedrohte Mitmenschen eingesetzt. Der "Tag der Courage" wird gemeinsam von den Bündnispartnern der Initiative "Münchner Courage ? eine Initiative gegen Gewalt", die nach dem tragischen Tod von Dominik Brunner ins Leben gerufen wurde, organisiert und durchgeführt. Gründungsmitglieder der Initiative sind die Dominik Brunner Stiftung, das Bayerische Staatsministerium des Innern, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die Erzdiözese in München und Freising, der FC Bayern München, die Landeshauptstadt München und die Münchener Polizei.
Folgende Sachverhalte liegen der Ehrung zugrunde:
München ? Frau Schlemm beobachtete in Schwabing einen 41-jährigen, offensichtlich betrunkenen, aggressiv auftretenden Mann. Er kreuzte den Weg zweier älterer Damen und rempelte dabei eine der beiden so heftig mit dem Ellbogen an, dass diese zu Boden fiel und mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug. Das 63-jährige Opfer zog sich dabei eine klaffende Kopfplatzwunde zu und brach sich das Handgelenk. Die zur Tatzeit 74-jährige Helferin stand den beiden Damen sofort bei. Sie vergewisserte sich zunächst, dass ein Arzt verständigt wird, und nahm dann die Verfolgung des Täters auf. Dabei hielt sie ständig mit ihrem Mobiltelefon Kontakt zur Polizei, so dass der Täter in Tatortnähe durch Polizeibeamte schnell festgenommen werden konnte.
München - Beim Überqueren der Kaulbachstraße wurde einer 80jährige Frau von einem 19jährigen Mann mit einem Ruck die Handtasche entrissen. Die überraschte ältere Dame hatte keinerlei Chancen zur Gegenwehr. Herr Kohler wurde auf die Situation aufmerksam, rannte dem flüchtenden Täter sofort nach, der zwischenzeitlich von einem weiteren, bislang unbekannten Mittäter ein Fahrrad zur weiteren Flucht übernommen hatte. Herrn Kohler gelang es dennoch, den Handtaschenräuber mit einem beherzten Sprung vom Rad zu reißen und dem Täter die Handtasche der Geschädigten abzunehmen. Herr Kohler verständigte von seinem nahegelegenen Büro aus die Polizei, die den rumänischen Täter im U-Bahnhof Universität vorläufig festge¬nommen hat.
München - Herr Weingarnter bemerkte in der U-Bahn-Linie U 3 in Richtung Forstenried West eine Auseinandersetzung mehrerer Personen, die kurz vor der Einfahrt in den U-Bahnhof Odeonsplatz eskalierte. Herr Weingartner forderte seine Freundin auf, die Notbremse der U-Bahn zu betätigen, verließ die am U-Bahnhof eingetroffene U-Bahn und lief zum Tatort. Die Schlägerei hatte sich mittlerweile auf den Bahnsteig verlagert. Herr Weingartner versuchte, gemeinsam mit weiteren Passanten, die Auseinandersetzung zu beenden. In der Zwischenzeit wurden auch Polizei und U-Bahn-Wache verständigt. Den Tätern gelang kurzzeitig die Flucht in das Zwischengeschoß, wo sie von einer Gruppe vietnamesischer Jugendlicher und Herrn Weingartner aufgehalten und der Polizei übergeben werden konnten.
Bilder von der Aushändigung der Medaillen und die Laudationes sind ab 30. August 2010, 12.00 Uhr im Internet unter der Adresse http://www.stmi.bayern.de/presse/fototermine/abrufbar.
Pressesprecher: Oliver Platzer
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