PresseKat - Aktueller Preissturz für Kakao verschärft Armut in der Elfenbeinküste / INKOTA befürchtet Anstie

Aktueller Preissturz für Kakao verschärft Armut in der Elfenbeinküste / INKOTA befürchtet Anstieg missbräuchlicher Kinderarbeit

ID: 1474397

(ots) - Gestern verkündete die ivorische
Kakaovermarktungsstelle Conseil Café Cacao, zum 1. April 2017 den
staatlich garantierten Kakaopreis um 30 Prozent zu senken. Der
Weltmarktpreis für Kakao war zuletzt innerhalb eines halben Jahres um
etwa ein Drittel auf teilweise unter 2000 US-Dollar pro Tonne
gefallen. Während sich in Deutschland Kinder auf die
Schokoladenköstlichkeiten im Osternest freuen, müssen
Kakaobauernfamilien in der Elfenbeinküste nun mit starken
Einkommensverlusten rechnen. Die Situation tausender
Kakaobauernfamilien wird sich dadurch drastisch verschärfen. INKOTA
fordert die Schokoladenindustrie auf, Strategien zu entwickeln, um
Preisschwankungen besser aufzufangen und den Bauern ein
existenzsicherndes Einkommen zu garantieren.

"Wenn die Schokoladenindustrie Armut unter Kakaobauernfamilien
ernsthaft bekämpfen will, muss sie endlich aktiv werden, damit
Kakaobauern nicht schutzlos den Preisschwankungen an den Börsen
ausgeliefert sind", fordert Evelyn Bahn, Koordinatorin der Kampagne
Make Chocolate Fair! beim INKOTA-netzwerk. "Wir befürchten, dass
durch die Kakaopreiskrise die missbräuchliche Kinderarbeit in der
Elfenbeinküste weiter zunimmt, da sich Kakaobauern keine bezahlten
Arbeiter leisten können", so Bahn. Bereits vor der Krise lag das
Pro-Kopf-Einkommen der Kakaobauern in Westafrika unter einem 1
US-Dollar pro Tag und damit unterhalb der international definierten
Armutsgrenze.

Bislang setzt die Industrie darauf, die Einkommen der
Kakaobauernfamilien über Produktivitätssteigerungen zu erhöhen. Die
Preisentwicklungen der letzten Wochen machen jedoch die Grenzen
dieses Ansatzes deutlich. Denn sobald es ein Ãœberangebot an Kakao
gibt, fällt der Preis für die Bohnen. "Produktivitätssteigerungen
sichern den Unternehmen zwar billigen Rohstoff, aber die Kakaobauern




leben weiterhin in Armut. Das derzeitige Preissystem verhindert alle
Bemühungen für einen nachhaltigen Kakaoanbau. Es ist zu hoffen, dass
der aktuelle Preissturz ein Weckruf für die Schokoladenindustrie
ist", erklärt Bahn. Manche Schokoladenunternehmen zahlen
Kakaobauernfamilien bereits Qualitäts- oder Nachhaltigkeitsprämien
unabhängig vom Weltmarktpreis. Es ist demnach möglich, den Bauern
höhere Zahlungen für ihren Kakao unabhängig vom Weltmarktpreis und
von staatlichen Preisregulierungen zu gewähren.

Ein Drittel der globalen Kakaoernte kommt aus der Elfenbeinküste -
das Land ist damit weltgrößter Kakaoproduzent. Rund 60 Prozent der in
Deutschland verarbeiteten Kakaobohnen stammen aus dem
westafrikanischen Land. Dort wird der Kakao von 800.000
Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut. Eine staatliche
Vermarktungsplattform, der Conseil Café Cacao, reguliert den
nationalen Kakaomarkt und zahlt den Bäuerinnen und Bauern einen
Mindestpreis, der sich am Weltmarktpreis orientiert. Dieser beträgt
mindestens 60 Prozent des Preises an der Londoner Börse. Ab 1. April
erhalten die Bauern anstatt der bisherigen 1.100 ivorischen France
(CFA) pro kg nur 700 CFA pro kg.

Weitere Informationen:
www.inkota.de/presse/pressemappen/make-chocolate-fair (Bildmaterial)
de.makechocolatefair.org
www.conseilcafecacao.ci



Pressekontakt:
Evelyn Bahn, Koordinatorin der europäischen Kampagne Make Chocolate
Fair!, Tel.: +49 (0)30 - 420 820 255, Mobil:
+49 (0)177-32 43 408,E-Mail: bahn(at)inkota.de

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Datum: 31.03.2017 - 10:15 Uhr
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