Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum russischen Staatsdoping
(ots) - Was ist denn da los? Erst räumt die Leiterin
der russischen Anti-Doping-Behörde eine Vertuschung systematischen
Dopings ein, dann kommt der Sportminister und erklärt: stimmt alles
nicht, alles aus dem Zusammenhang gerissen. Und schließlich rudert
die Funktionärin willfährig zurück.
Doch ganz egal, wer gestern was in Moskau behaupten durfte: Es
scheint Bewegung zu kommen in die Angelegenheit rund um das russische
Staatsdoping. Dass immer mehr Sportfachverbände den Russen die Rote
Karte zeigen, ihnen internationale Wettkämpfe entziehen oder die
Athleten von Meisterschaften ausschließen, kann Wladimir Putin nicht
gefallen. Er möchte, dass seine Sportnation Medaillen sammelt und
nicht geächtet zuschauen muss. Deshalb könnte aus dem taktischen Hin
und Her von gestern schon morgen eine »offizielle« Strategie der
Schadensbegrenzung werden - frei nach dem Motto: Doping ja,
Staatsdoping nein, und der Chef hat von alledem nichts gewusst.
Die Erwartung dürfte sein, auf diese Weise weitere peinliche
Untersuchungen und drakonische Strafen zu verhindern. Hoffentlich
aber geht dieses Kalkül nicht auf.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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Datum: 28.12.2016 - 21:00 Uhr
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