(ots) - Abes Auftritt in Honolulu hat einen
entscheidenden Haken. Er hat sich nicht ausdrücklich für den Angriff
entschuldigt. Obama hatte sich in Hiroshima zwar auch nicht
entschuldigt, aber eine stärkere Geste wäre von der Seite des
Aggressors willkommen gewesen. So wirkt der Auftritt wie die minimale
Antwort auf das Entgegenkommen der USA. Wenn Abe schlauer und
flexibler wäre, dann könnte er ein eindeutiges Programm der
Entschuldigungen durchziehen. Der nächste Stopp nach Pearl Harbour
wäre die Gedenkstätte für das Massaker im chinesischen Nanjing. Sie
dokumentiert die Gräuel, die die japanische Armee dort 1937 verübte.
Japan würde dadurch nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Abe
könnte außenpolitisches Kapital aufbauen - und innere Stärke zeigen.
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