(ots) - Außenminister Frank-Walter
Steinmeier und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) haben in einem
Doppelinterview mit der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) den
Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik vor 60 Jahren gewürdigt.
Die Saarländer hätten in den letzten 200 Jahren acht Mal den Pass
wechseln müssen, sagte Steinmeier. "Das Saarland ist so etwas wie ein
Brennglas der europäischen Geschichte, die viel zu lange auch eine
Geschichte von nationalen Rivalitäten, Kriegen und Konflikten war."
Wahrscheinlich sei deshalb "kaum jemandem in Europa sonst so klar,
was 60 Jahre Frieden und Stabilität bedeuten". Justizminister Heiko
Maas, der SPD-Landeschef im Saarland ist, sagte, aus seiner
wechselvollen Geschichte heraus habe das Saarland eine eigene
Identität entwickelt. "Die Saarländer haben erlebt, wie es ist, wenn
man zwischen zwei Ländern hin und her geschoben wird. Und haben auch
aufgrund dieser Erfahrung immer sehr stark zueinander gestanden."
Maas, der direkt an der Grenze zu Frankreich aufwuchs, würdigte die
deutsch-französische Freundschaft. "Wenn zwei Länder, die zuvor
Erbfeinde waren, sich gegenseitig als Partner empfinden, dann ist das
ein Vorbild für ganz Europa." Für die Saarländer sei Frankreich
"immer auch ein Stück Heimat". Steinmeier sagte auf die Frage, ob die
deutsch-französische Freundschaft auch eine Präsidentin Le Pen
aushalten würde: "Ich habe großes Vertrauen in die europäische
Orientierung der großen Mehrheit der französischen Wählerinnen und
Wähler. Deshalb besorgt mich diese Frage auch nicht allzu sehr."
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