(ots) - Die staatliche Regulierung von Marihuana in Uruguay
ist nach Ansicht des Links-Abgeordneten SebastÃan Sabini eine
Erfolgsgeschichte. "Wir zeigen, dass Drogen politisch reguliert
werden können, und zwar mit einem Fokus auf öffentlicher Gesundheit
und der Ausweitung von Rechten", sagte Sabini der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe).
Dies sei ein "sehr wichtiger Beitrag, um den prohibitionistischen
Ansatz zu ändern, der weltweit vorherrschend ist".
Das Gesetz verfolge einen ganzheitlichen Ansatz. "Es reguliert
vertikal den Konsum von der Produktion bis zum Verkauf und eröffnet
medizinische, wissenschaftliche und industrielle
Anwendungsmöglichkeiten. Es weitet die Rechte der Konsumenten aus,
enthält aber auch die Punkte Prävention, Information und eine
Verbesserung des Gesundheitsbereiches", begründet der Abgeordnete des
regierenden Linksbündnisses Frente Amplio (Breite Front) seine
Einschätzung. Eine Ausweitung des Konsums hat das seit zwei Jahren
geltende Gesetz hingegen nicht gebracht: "Wir haben einen der
Hauptkritikpunkte widerlegt, wonach der Konsum durch die Regulierung
des Eigenanbaus ansteigen würde. Das ist nicht der Fall und wir
bestätigen damit die Erfahrungen anderer Länder, die eine Art der
Regulierung vorgenommen haben. Das Entscheidende ist, dass es in
Uruguay nicht Konzerne sind, die die Kriterien festlegen, sondern der
Staat."
Sabini bezeichnete es als "etwas paradox, dass wir überhaupt
zeigen sollen, dass eine Politik gut funktioniert, wenn es
offensichtlich ist, dass die andere Politik sehr schlecht
funktioniert. Eine Politik, die tausende Menschen nur deshalb
einsperrt, weil sie Drogen konsumieren, die für hunderttausende Tote,
Verschwundene und Korruption auf allen staatlichen Ebenen
verantwortlich ist. Aber es scheint, als stünden die Dinge auf dem
Kopf."
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722