PresseKat - Große Dankbarkeit und bleibende Aufgaben/ Ökumenisches Wort zu 25 Jahren deutsche Einheit

Große Dankbarkeit und bleibende Aufgaben/
Ökumenisches Wort zu 25 Jahren deutsche Einheit

ID: 1269211

(ots) - Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm,
und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal
Reinhard Marx, erinnern in einem gemeinsamen Wort an die
Wiedervereinigung Deutschlands vor 25 Jahren.

Darin heißt es: "Das vereinte Deutschland hat sich bewährt als
eine Friedensmacht, die in Europa und weltweit in vielfältige
Institutionen und Aufgaben eingebunden ist. Die größere Bedeutung
Deutschlands geht aber auch mit einer größeren Verantwortung einher.
Diese Verantwortung richtet sich heute zum Beispiel auf die Frage,
wie wir mit den vielen geflüchteten Menschen umgehen, die in unser
Land kommen. Deutschland wird sich weiter wandeln."

Der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands sei ein guter
Anlass, um innezuhalten und das Erreichte zu bedenken. Nach 45 Jahren
der Trennung wurde am 3. Oktober 1990 die staatliche Einheit
Deutschlands wiederhergestellt. Ein Jahr zuvor hatte die friedliche
Revolution der Bürgerinnen und Bürger der DDR die Mauer zu Fall
gebracht, die Deutschland und Europa geteilt hatte. Die Kirchen waren
in vielfältiger Weise beteiligt an diesem Zusammenwachsen: als Orte
des Gebets, der Ermutigung und der Verständigung.

Hannover, 30. September 2015

Pressestelle der EKD

Kerstin Kipp

Es folgt der Text der Erklärung

Erklärung

des Vorsitzenden des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich
Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Reinhard Marx, zum 25. Jahrestag der Wiederherstellung der
staatlichen Einheit Deutschlands

Große Dankbarkeit und bleibende Aufgaben

Nach 45 Jahren der Teilung wurde am 3. Oktober 1990 die staatliche
Einheit Deutschlands wiederhergestellt. Ein Jahr zuvor hatte die




friedliche Revolution der Bürgerinnen und Bürger der DDR die Mauer zu
Fall gebracht, die Deutschland und Europa geteilt hatte. Die Kirchen
waren in vielfältiger Weise beteiligt an diesem Zusammenwachsen: als
Orte des Gebets, der Ermutigung und der Verständigung.

Wenn wir heute zurückblicken auf die 25 Jahre seit dem Tag der
Wiedervereinigung, sind wir von Freude und Dankbarkeit erfüllt. Die
inneren Prozesse des Zusammenwachsens sind trotz mancher
Schwierigkeiten gelungen und Deutschland hat seine neue Rolle in
einem friedlichen und geeinten Europa gefunden.

Trotz aller Unterschiede, die nach wie vor zwischen Ost und West
bestehen: Der Transformationsprozess in Politik, Gesellschaft und
Wirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Die vergangenen 25 Jahre waren
geprägt von einer stabilen Demokratie, von wirtschaftlichem Aufbau
und sozialem Ausgleich. Die innerdeutschen Transferleistungen und der
Aufbauwille waren ein beeindruckendes Zeichen des Zusammenhalts der
Deutschen. Es gibt allerdings ohne Zweifel gewichtige und bleibende
Aufgaben, die Ost und West in gleicher Weise betreffen. Sie werden
etwa markiert durch die Fragen nach der Abwanderung der Jugend, nach
der dauerhaft signifikant unterschiedlichen Arbeitslosenquote in Ost
und West oder nach der stabilen Verankerung der demokratischen
Institutionen. Der Rückblick auf das in 25 Jahren Erreichte lässt uns
aber darauf vertrauen, dass diese Aufgaben bewältigt werden.

Das vereinte Deutschland hat sich bewährt als eine Friedensmacht,
die in Europa und weltweit in vielfältige Institutionen und Aufgaben
eingebunden ist. Die größere Bedeutung Deutschlands geht aber auch
mit einer größeren Verantwortung einher. Diese Verantwortung richtet
sich heute zum Beispiel auf die Frage, wie wir mit den vielen
geflüchteten Menschen umgehen, die in unser Land kommen. Deutschland
wird sich weiter wandeln. Die Frage nach der inneren Einheit unseres
Landes betrifft nicht mehr nur das Zusammenwachsen von Ost und West,
sie betrifft heute vor allem das Zusammenleben von Menschen mit
unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Prägungen. Wie können
wir ein gutes Miteinander wahren und neu finden, getragen vom Respekt
vor der Würde jedes einzelnen Menschen und der besonderen Achtung für
die Verfolgten und Schutzbedürftigen? Als Kirchen sehen wir unsere im
Evangelium von Jesus Christus gegründete Aufgabe darin, Lebensräume
von Frieden und Förderung, von Verständigung und Versöhnung
bereitzustellen und so zu einem gelingenden Zusammenleben
beizutragen.

Dass Zusammenleben auch im "gemeinsamen Haus Europa" gelingt, ist
unverzichtbarer Bestandteil der Staatsraison der Bundesrepublik
Deutschland. Daher bleibt die Unterstützung für das europäische
Versöhnungs- und Einigungsprojekt eine Verpflichtung und ein
Herzensanliegen des vereinten Deutschlands in der Mitte des
Kontinents. Wir freuen uns und sind dankbar, dass wir Deutschen heute
als wiedervereinigtes Land in Frieden, Freiheit und Freundschaft mit
unseren europäischen Nachbarn leben. Mit diesem Schatz müssen wir
verantwortungsvoll umgehen. Der Erfolg der Deutschen Einheit ermutigt
und verpflichtet uns, dieses Miteinander auch künftig zu gestalten,
in Deutschland und in Europa. Und wir wissen uns auch als Christen in
die Pflicht genommen, um Gottes Segen zu bitten für dieses Land und
die Gemeinschaft der Völker Europas.



Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse(at)ekd.de


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Datum: 30.09.2015 - 12:04 Uhr
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