PresseKat - Weinberg/Schwarzer: Sexueller Missbrauch muss im Fokus derÖffentlichkeit bleiben

Weinberg/Schwarzer: Sexueller Missbrauch muss im Fokus derÖffentlichkeit bleiben

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(ots) - Einsetzung einer Aufarbeitungskommission ist
richtiger Schritt Am heutigen Freitag debattiert der Deutsche
Bundestag die Einrichtung einer Kommission zur Aufarbeitung von
sexuellem Kindesmissbrauch. Dazu erklären der familienpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, und die
zuständige Berichterstatterin Christina Schwarzer:

Marcus Weinberg:

"Die Einrichtung einer unabhängigen Aufarbeitungskommission ist
ein bedeutender nächster Schritt in einer Reihe wichtiger Maßnahmen,
die in den letzten Jahren zur Bekämpfung des sexuellen
Kindesmissbrauchs realisiert wurden.

Im März 2010 wurde durch die Bundesregierung der Runde Tisch
'Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen
in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich'
eingesetzt. Für den Beginn der Aufarbeitung von Kindesmissbrauch war
die Arbeit des Runden Tisches ein sehr wichtiger Beitrag. Die
Aufarbeitungskommission soll nun sicherstellen, dass den Opfern, die
berichten wollen, zugehört wird - einerseits, um damit Achtung für
das ihnen angetane Leid zum Ausdruck zu bringen, und andererseits, um
mehr Erkenntnisse über die Strukturen und Bedingungen für sexuellen
Kindesmissbrauch zu gewinnen. Sexueller Kindesmissbrauch führt
häufiger zu starken posttraumatischen Belastungsstörungen als die
meisten anderen Formen von Gewalt.

Erst durch die vielen Berichte von Betroffenen, die den Mut
hatten, sich ihren traumatischen Erinnerungen zu stellen, sind
Politik und Gesellschaft für das Problem sexueller Kindesmissbrauch
sensibilisiert worden. Ihnen ist es zu verdanken, dass dieses Thema
nicht länger tabuisiert wird. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich
dem gestellt. Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode das
Bundeskinderschutzgesetz, das Gesetz zur Stärkung der Rechte von




Opfern sexuellen Missbrauchs, das ergänzende Hilfesystem für
Betroffene sowie umfangreiche Forschungsprogramme auf den Weg
gebracht. Das Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornografie wurde auf
Initiative der Union verschärft und im November 2014 im Deutschen
Bundestag verabschiedet.

Es ist auch politisch wichtig, sich mit den schrecklichen
Geschehnissen auseinanderzusetzen, damit sie nicht vergessen werden
und sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Eine
Gesellschaft, die nicht alles dafür tut, um sexuellen
Kindesmissbrauch zu bekämpfen, muss sich schämen."

Christina Schwarzer:

"Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eines der
schlimmsten Verbrechen, die Menschen begehen. Umso wichtiger ist es,
dass wir als Gesellschaft das Thema nicht totschweigen. Die Opfer
haben durch ihren Mut, ihr Leiden auszusprechen, vielen anderen
Opfern und den betroffenen Einrichtungen sehr geholfen und einen
immens wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen und politischen
Debatte geleistet. Die Aufdeckung von Taten und der Beginn einer
Aufarbeitung wurden so erst möglich. Die Union spricht den Opfern
dafür ihre Anerkennung aus. Wir wollen, dass dieser Mut und diese
Entschlossenheit nicht umsonst waren. Die gesellschaftliche Debatte
darf nicht abebben oder gar verstummen. Daher unterstützen wir die
Einrichtung einer Aufarbeitungskommission."

Hintergrund:

Im Januar 2010 sandte der Rektor einer Bildungseinrichtung in
Berlin einen Brief an ehemalige Schülerinnen und Schüler, die
vornehmlich in den 70er und 80er Jahren Opfer von sexuellem
Missbrauch geworden waren. Er entschuldigte sich für die jahrelangen,
systematischen Übergriffe sowie dafür, dass zahlreiche weitere
Personen, die eigentlich eine Schutzpflicht gegenüber den Opfern
gehabt hätten, schlicht weggeschaut haben. Wenige Tage später wurde
das Schreiben der Öffentlichkeit bekannt und löste eine breite
gesellschaftliche und politische Debatte aus, in deren Zusammenhang
weitere Vorwürfe sexueller Übergriffe laut wurden, beispielsweise
auch in Kinderheimen und Jugendwerkhöfen der DDR. Immer mehr Opfer
meldeten sich und das Thema wurde in den Fokus der Öffentlichkeit
gerückt.



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Datum: 30.01.2015 - 09:17 Uhr
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