Rheinische Post: Kommentar /
Mehr Pfeffer und Salz in die politische Suppe
= Von Reinhold Michels
(ots) - Neues aus dem Skurrilitäten-Kabinett: Nachdem
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer mit einer sprachpolizeilichen
Idee für Zuwanderer das Bewusstsein für Maß und Mitte verloren hatte,
zeigt nun seine SPD-Kollegin Yasmin Fahimi Anzeichen von
Verwirrtheit. Sie hat etwas ausgeheckt: Wahlwoche statt Wahltag,
Abstimmung nicht nur im Wahllokal, sondern an vielen öffentlichen
Orten ebenso; die stillen Örtchen ausgenommen. Wenn die
Infantilisierung der Politik so weiter geht, machen Narreteien wie
jene von Scheuer und Fahimi die Kabarettisten überflüssig. Für das
Staatsbürger-Königsrecht der Wahl sollte gelten: Es ist keine
juristische, aber eine demokratische Pflicht. Man kann die "Pferde"
zur Tränke (Wahllokal) bitten, "saufen" (abstimmen) müssen sie schon
selbst. Wahlmüdigkeit ist die Ausrede politischer Schlafmützen. Wer
am Wahltag verhindert ist, kann per Brief wählen. Bequemer geht's
nicht. Dass die Menschen nicht so unpolitisch sind, wie ihnen
unterstellt wird, zeigen neue außerparlamentarische Bewegungen. Eine
Suppe, die leider vielen zu fad schmeckt, wird nicht bekömmlicher,
wenn man sie streckt. Man sollte es mal mit mehr Pfeffer und Salz,
mit besseren Köchen und Kellnern versuchen.
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Datum: 28.12.2014 - 19:59 Uhr
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