(ots) - Nicht nur an deutschen Stammtischen hält sich seit
langem das unerschütterliche Vorurteil, dass Ausländer den
Bundesbürgern überwiegend auf der Tasche liegen. Dabei ist das
Gegenteil richtig: Unsere öffentlichen Haushalte profitieren ebenso
wie die Sozialkassen beträchtlich von der Wohnbevölkerung mit
Migrationshintergrund. Wenn sich diese wissenschaftlich fundierte
Erkenntnis jetzt endlich überall herumspricht, lassen sich vielleicht
auch Skeptiker und Gegner davon überzeugen, dass Zuwanderung noch
dazu für ein Land Sinn macht, das andernfalls bis zum Jahr 2050 um
rund 20 Millionen Einwohner schrumpfen würde - mit allen negativen
Folgen für die Wirtschaft und das Sozialsystem der Bundesrepublik.
Zwar hat der positive Trend bei den von Ausländern eingezahlten
Steuern und Abgaben mit den Wirtschaftskrisen in anderen EU-Ländern
zu tun. Deutschland zieht dadurch viele qualifizierte Arbeitskräfte
aus den südlichen Sorgenstaaten der Union magisch an. Doch zeigt
diese Entwicklung grundsätzlich: Wenn Zuwanderern durch Bildung und
Förderung der soziale Aufstieg ermöglicht wird, nützt das nicht nur
ihnen selbst, sondern auch dem Staat, der sie mit offenen Armen
aufnimmt. Das ist, zugegeben, eine etwas einseitig ökonomische
Betrachtung. Aber wenn sie dabei hilft, auch kulturelle oder soziale
Vorbehalte gegen Migranten abzubauen, soll es uns nur recht sein.
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