PresseKat - NABU-Analyse: Bundesländer sind unzureichend auf Rückkehr des Wolfes vorbereitet

NABU-Analyse: Bundesländer sind unzureichend auf Rückkehr des Wolfes vorbereitet

ID: 1052728

(ots) -

Sperrfrist: 30.04.2014 00:05
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150 Jahre nach seiner Ausrottung ist der Wolf nach Deutschland
zurückgekehrt. Inzwischen leben in sechs Bundesländern wieder
dauerhaft Wölfe, in 13 Ländern wurde er seit dem Jahr 2000 mindestens
einmal nachgewiesen. "Wölfe sind Langstreckenläufer. Innerhalb
weniger Tagesmärsche können sie jeden Punkt in Deutschland erreichen.
Daher sollte man 14 Jahre nach der Rückkehr des Wolfes davon
ausgehen, dass sich jedes Bundesland auf ihn eingestellt hat", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Dass dem nicht so ist, zeigt eine aktuelle Analyse des NABU.
Anlässlich des bundesweiten "Tag des Wolfes" bewertete der
Umweltverband das Wolfsmangement der Länder nach fünf Kriterien:
Vorliegen und Vollständigkeit eines Managementplans, Monitoring,
Unterstützung von Nutztierhaltern durch die Landesregierungen sowie
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. Nur zwei Länder - Sachsen und
Brandenburg - sind demnach gut auf das Zusammenleben mit dem Wolf
eingestellt. Sieben der 16 Bundesländer erhalten ein
durchschnittliches Zeugnis - hier steht die Ampel für den Rückkehrer
auf "Gelb". Schlusslichter mit keinem oder unzureichendem
Wolfsmanagement sind die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz,
Nordrhein-Westfalen, Saarland sowie die Stadtstaaten.

"Brandenburg und Sachsen als Spitzenreiter hatten zwar schon
länger Zeit, das Zusammenleben mit dem Wolf wieder zu lernen. Doch
auch durch Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zogen
nachweislich schon Wölfe hindurch. Daher ist das Ausharren der
Landesregierungen hier unverständlich", sagte NABU-Wolfsexperte
Markus Bathen. Insbesondere Hessen und Nordrhein-Westfalen haben
dringenden Nachholbedarf. Nach Einschätzung des NABU ist es nur eine




Frage der Zeit, bis die niedersächsischen Wolfsvorkommen weiter gen
Süden wandern. Und auch die Stadtstaaten müssen sich, trotz ihrer
urbanen Sonderstellung, besser auf den Wolf einstellen. "Da Wölfe
bereits am Stadtrand von Hamburg und Berlin gesichtet wurden, müssen
auch die Stadtstaaten möglich schnell ein gutes Wolfsmanagement
aufbauen", so Bathen.

Um das Zusammenleben mit den Wölfen zu regeln, gibt es
beispielsweise in Brandenburg, Sachsen und Thüringen bereits
Managementpläne. "Jedes Bundesland muss damit rechnen, dass künftig
dauerhaft Wölfe innerhalb ihrer Landesgrenzen leben. Daher müssen die
Länder mit allen Beteiligten zusammenarbeiten: mit
Schafzuchtverbänden, Naturschutz- und Jagdverbänden", forderte
Bathen.

Um die Entwicklung des Wolfsbestandes in Deutschland besser im
Auge zu behalten und von gegenseitigen Erfahrungen im Management zu
lernen, müssten die Bundesländer zudem besser zusammenarbeiten. Der
NABU sieht in einer bundesweiten "Kompetenzstelle Wolf" die beste
Lösung, den Schutz des Wolfes sicherzustellen. Hier sollten alle
Daten zum Wolf erfasst und länderübergreifend koordinierend werden.

Weiterführende Informationen:

Hintergrundpapier mit Länderanalyse und Ampelgrafik zum
Wolfsmanagement der Bundesländer: www.NABU.de/wolfsmanagement (vorab
zum Download unter www.dropbox.com/sh/jx8nka7p0o3g6zt/XLE6ovVLy3)

NABU-Rechtsgutachten zum Schutzstatus des Wolfes:
www.NABU.de/aktionenundprojekte/wolf/news/11517.html

Kostenfreie Pressebilder zum Wolf: www.NABU.de/presse/fotos/#wolf

Kostenfreies Video einer Wolfssichtung zum Einbinden:
http://youtu.be/D0LnUjR7SVE

Mehr zu Deutschlands Wölfen unter www.NABU.de/wolf



Pressekontakt:
Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte, mobil: 0172-6453537,
Markus.Bathen(at)NABU.de

Moritz Klose, NABU-Referent für Wolfsschutz, mobil: 0173-2496400,
Moritz.Klose(at)NABU.de


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