(ots) - Während »seiner« olympischen Winterspiele in
Sotschi waren Wladimir Putin die Hände gebunden. Als der russische
Präsident zum Frieden verpflichtet war, entglitt ihm ein großer Teil
seines Einflusses in der Ukraine - samt des Erfüllungsgehilfen
Janukowitsch im Präsidentenamt in Kiew. Putin will die Eigendynamik
in der ehemaligen Sowjetrepublik stoppen. Denn: Russlands natürlicher
Machtbereich zerfällt. Damit geht einher, dass der Rubel seit
Jahresbeginn etwa 20 Prozent an Wert verloren hat. So stark sich der
neo-zaristische Präsident auch geben mag: Sein Reich schrumpft. Und
da kann sich Putin eine moderate Position in der aktuellen Krim-Krise
nicht erlauben. Ganz im Gegenteil: Einen Machtverlust auf der zur
Ukraine gehörenden Halbinsel mit mehrheitlich russisch-stämmigen
Einwohnern würde ihm sein Volk nicht verzeihen. Die
Schwarzmeer-Flotte in Sewastopol gehört zur russischen Identität wie
Wodka und Matroschka. Und das macht die Situation so gefährlich.
Entschärfen lässt sie sich nur durch eine Strategie für die Ukraine,
die EU und Russland gemeinsam tragen.
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